WordPress ist open source und kostenlos – also warum für ein Theme Geld ausgeben? Immerhin haben Sie die Auswahl zwischen tausenden kostenlosen WordPress-Themes oder für eine 30-60 € Pauschale. Doch Sie können noch weitaus mehr Geld ausgeben – wenn Sie sich Ihr Theme maßschneidern lassen. Ein komplett individuelles Theme kostet Sie schnell 8.000 € aufwärts – warum also so viel Geld ausgeben, wenn Sie sofort viel günstiger starten können? Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Preisklassen erfahren Sie hier.
Grundsätzliches
Anforderungen
Die open source Community ist etwas wundervolles: Tausende Freiwillige arbeiten kostenlos in ihrer Freizeit an tollen Softwarelösungen und verschenken diese anschließend auch noch. Mehr noch: Der Quellcode ist offen verfügbar und Sie können im Zweifel alles durch einen Entwickler anpassen lassen – was nicht passt wird passend gemacht? So leicht ist es leider nicht.
Wenn Sie sich für ein WordPress-Theme entscheiden, zementieren Sie den Erfolg Ihrer Website. Auch wenn Sie die Folgen teils erst weitaus später sehen – irgendwann kommt der Punkt, an dem Sie merken, dass es eine gute oder schlechte Entscheidung war.
Dabei ist der Preis tatsächlich zunächst einmal unerheblich: Was zählt, ist ob das gewählte Theme den Einsatzzweck jetzt und in Zukunft erfüllt – und was passiert, wenn es einmal nicht mehr so sein sollte.
Erstellen Sie deshalb am Besten eine Liste an Anforderungen an der Website – und trennen Sie strikt zwischen Aufgaben für das WordPress Theme und für WordPress Plugins.
Mit dieser Liste an Anforderungen vergleichen Sie die Themes – idealerweise finden Sie mehrere Kandidaten, die Ihre Anforderungen erfüllen und haben dann die Wahl.
Wichtige Theme-Anforderungen
Vergessen Sie Prozesse und Funktionen – ein Theme soll vor allem Ihre Designvorstellungen abbilden. Das ist der Zweck eines WordPress-Themes. Wichtige Anforderungen wären beispielsweise:
- Theme entspricht den Designvorstellungen
- Hoher PageSpeed auch ohne zusätzliche Optimierungen
- Regelmäßige Updates
- Einhaltung von WordPress-Standards
- Barrierefreies Design
- Geräte- und Browser-Kompatibilität
- Schnelle und einfache Einrichtung
- Viele Optionen und Vorlagen
- Flexibel oder hochoptimiert
Von 0 € bis unendlich
Wie teuer darf ein Theme sein?
You get what you pay for – auch wenn es sensationell gute und kostenlose WordPress-Themes gibt, brauchen Sie irgendwann einmal Unterstützung – über kurz oder lang werden Sie Geld in die Hand nehmen, um einen WordPress-Profi als Unterstützung zu buchen oder Sie zahlen eine Service-Gebühr an den Theme-Support.
Gerade viele kostenlose Themes ködern mit einem einfachen Einstieg – zahlreiche Addons kosten dann aber doch Geld und führen dazu, dass Sie möglicherweise mit einem sogenannten Premium Theme für 30-60 € Gebühr sogar Geld sparen.
Dabei gilt auch für Premium Themes: Sie müssen lizenzrechtlich nach GPL lizensiert und open source sein – im Grunde zahlen Sie die Gebühr bei Premium Themes nur für den Zugang und Updates zu dem Theme – Sie können aber genauso gut – und völlig legal – ihr gewünschtes Theme aus anderer Quelle beziehen, zum Beispiel von einem Bekannten, der bereits Zugang zu dem Theme hat. Das selbe gilt auch für WordPress Plugins.
Die Antwort lautet also: Nahezu jedes WordPress Theme darf 0 € kosten – in der Regel zahlen Sie für den Service drumherum.
Pro & Contra
Kostenlose Themes
Wie eingangs bereits erwähnt erhalten Sie „kostenlose“ Themes ohne zusätzliche Service Gebühr. Gerade das WordPress Theme Repository ist eine kostenlose und vertrauenswürdige Quelle – alle dort aufgeführten Themes können Sie auch direkt in Ihrer WordPress-Installation durchsuchen und installieren – genauso sind Updates sehr leicht, da diese ohne Umwege direkt aus WordPress heraus installiert werden können.
Kostenlos – oder auch nicht
Eines der populärsten kostenlosen Themes ist Ocean WP (Theme Performance Check) – doch wenn der Footer Ihrer Website sticky sein soll, benötigen Sie die Personal License für 39 $ / Jahr – selbst wenn sie die übrigen Funktionen der Lizenz gar nicht benötigen.
Im Grunde erhalten Sie mit dieser Lizenz keine echte Lizenz, sondern Zugang zum Download der Erweiterungen und Autoupdates aus WordPress heraus für die lizensierte Domain. Möchten Sie die bequeme Update-Funktion auch auf weiteren Websites nutzen, müssen Sie zusätzliche Lizenzen erwerben – oder die Updates einfach selbst verteilen.
Natürlich unterstützen Sie mit Ihren Gebühren auch die Entwicklung des kostenlosen Basis-Themes sowie der Erweiterungen – insofern ist das Preismodell auch völlig in Ordnung und hat sich zu Recht in der WordPress-Welt durchgesetzt.
Das WordPress Theme Repository
Ein großer Vorteil der kostenlosen Themes ist aber die große Nutzerbasis und – sofern sie im WordPress-Repository gelistet sind – von Freiwilligen vor Veröffentlichung noch einmal überprüft werden. Dieser Veröffentlichungsprozess führt aber regelmäßig zu verzögerten Theme-Updates im WordPress-Repository.
Außerdem müssen diese Themes sich möglichst an alle WordPress Theme Standards halten – für unser SV100 Theme sind dort Regeln, die wir bislang nicht akzeptieren möchten, beispielsweise dass Theme-Einstellungen zwingend über den Customizer gesetzt werden müssen und wie diese in der Datenbank abgespeichert werden sollen.
Zusätzlich stellt unser hochoptimiertes PageSpeed 100 Theme die Prüfer des WordPress Theme Repositorys vor der Herausforderung teils hochkomplexen Code zu prüfen – unser Theme wurde daher für das WordPress Theme Repository abgelehnt, da dies von Freiwilligen aus der Community geführt wird – während unsere WordPress-Plugins problemlos von den festangestellten WordPress-Mitarbeitern geprüft und freigegeben werden.
Nebenbei gibt es zahlreiche Themes im Theme-Repository, die früher vielleicht die Standards erfüllt haben – heute aber nicht mehr. Werden diese nicht geupdated und dann neu geprüft oder den Prüfern fehlt schlicht die Zeit für ein vollständiges erneutes Audit, schwankt die Theme-Qualität im WordPress Theme Repository enorm.
Fazit
Theme-Entwicklung ist eine Mammutaufgabe – wer das Wohl und Wehe einer Website in völlig kostenlose open source Themes setzt, sollte zumindestens WordPress-Power-User sein, um z.B. zu erkennen, ob es sich um einen Bug in der Theme-Software handelt – dafür gibt es meist kostenlosen Support. Irgendwann wird aber auch bei kostenlosen Themes der Zeitpunkt kommen, wo Sie Geld in die Hand nehmen – oder selbst Hand anlegen müssen.